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Medizinische Spritzen für Injektionen, Punktionen und Spülungen

Der Anblick einer Spritze führt bei vielen Menschen bereits zu Schweißausbrüchen. Spritzen sind jedoch ein unverzichtbares Hilfsmittel in der Medizin. Nahezu jede Fachrichtung benutzt Spritzen für die Untersuchung und Behandlung von Patienten. Die Ausführungen und Anwendungsgebiete sind dabei sehr vielfältig, praxisübliche Spritzengrößen reichen von 0,1 ml (beispielsweise Feindosierungsspritzen) bis hin zu Spritzen mit 100 ml Volumen (beispielsweise Blasenspritzen), spezielle Spritzen verfügen über Fassungsvolumen von mehreren hundert Millilitern.

Einsatz von Spritzen und Anwendungszwecke

  • Injektionen von Medikamenten oder Impfstoffen
  • Blut- oder Probenentnahme
  • Spülungen von Wunden oder Hohlräumen
  • Einläufe
  • Sekretgewinnung
  • Nadelbiopsien
  • Katheter-, Sonden-, Trachealkanülen-Fixierung

Einmalspritzen

Sterile Einwegspritzen sind in verschiedenen Größen erhältlich und werden nach der Verwendung in dafür eigens entwickelte hygienische Entsorgungsboxen entsorgt, um jegliche Infektionsübertragung, Vermischen von Arzneimittelrückständen oder Kreuzkontaminationen ausschließen zu können. Um einen sicheren und passenden Anschluss zu den unterschiedlichen Kanülen zu gewährleisten, werden die Spritzen mit kompatiblen Ansätzen ausgestattet.

Spritzen besitzen genormte Ansätze, wie den Luer-Ansatz oder den Luer-Lock-Ansatz:

  • Luer Ansätze: Die Kanülen werden auf den Konus der Spritzen aufgesteckt.
  • Luer-Lock-Ansätze: Die Kanülen werden auf den Konus der Spritzen aufgedreht.

Die sterilen Einmalspritzen sind aus Kunststoff und jeweils in 2- oder 3-teiliger Ausführung erhältlich. Im Gegensatz zu den 2-teiligen Spritzen besitzen die 3-teiligen Ausführungen nicht nur den durchsichtigen Zylinder und einen Kolben, sondern auch Dichtungsringe, die die leichtgängige und einfachere Handhabung bei kleinen Mengen ermöglichen.

Um eine dauerhafte Sterilität und sichere Entnahme zu ermöglichen, werden Einwegspritzen einzeln steril verpackt und können hygienisch entnommen werden. Die verschiedenen Einmalspritzen können noch in weitere Unterkategorien eingeteilt werden, um eine genaue Zuordnung zu treffen:

Spülspritzen, Wund- und Blasenspritzen

Spritzen für die Wund- und Blasenspülungen besitzen ein größeres Fassungsvermögen und werden vor allem zum Spülen von tieferen Wunden, Kathetern oder der Blase verwendet. Dank des großen Flüssigkeitsvolumens können größere Mengen Spülflüssigkeit aufgenommen oder Sekrete aufgezogen werden. Der Spül- und Aufziehintervall und damit das Infektionsrisiko durch kontaminierte Spritzenansätze werden deutlich minimiert. Zudem unterscheidet sich diese Spritze in ihrem Ansatz von gewöhnlichen Einmalspritzen. Wund- und Blasenspritzen werden mit einem Katheteransatz hergestellt und können oftmals mittels Adapters zu einem Luer-Ansatz konvertiert werden.

Perfusor-Spritzen

Perfusor-Spritzen werden für die Anwendung in einer Medikamenten-Dosierpumpe (Perfusor – Markenname B.Braun) eingesetzt. Mit Hilfe der Dosierpumpe werden Medikamente kontinuierlich und genau dosiert verabreicht. Die passenden Perfusor-Spritzen verfügen meist über mehr Fassungsvermögen als herkömmliche Einmalspritzen, um auch größere Arzneimittelmengen aufnehmen zu können.


Feindosierungsspritzen

Feindosierspritzen werden für Medikamente oder andere Flüssigkeiten verwendet, um eine genaue Dosierung des Präparates vorzunehmen. Besonders häufig kommen die sterilen Einmalspritzen bei der Verabreichung von Insulin, Impfstoffen oder anderen Arzneimitteln zum Einsatz. Dank der feinen Skalierung können Präparate millimetergenau aufgezogen, angemischt und verabreicht werden.Spritzen in dieser Variante besitzen meist einen sogenannten Spardorn, um gewährleisten zu können, dass so wenig Flüssigkeit wie möglich in der Spritze zurückbleibt.

Insulinspritzen

Patienten, die an insulinpflichtigem Diabetes Mellitus leiden, benötigen oftmals täglich mehrere Insulininjektionen. Insulinspritzen werden vor allem im Krankenhaus, der Arztpraxis oder der Klinik als Alternative zu den häufig verwendeten Insulin-Pens und Insulinpumpen genutzt. Zudem kann U-40 Insulin nicht mittels Insulin-Pen verabreicht werden und muss daher mit einer spezielle Insulinspritze injiziert werden. Auf diese Art können auch Patienten behandelt werden, die nur eine sehr geringe Menge des Medikaments benötigen. Zudem verhindern die speziellen Insulinspritzen durch einen Kolbenstopp den Verlust von Insulin.

Ist das jeweilige Insulin für eine kombinierte Injektion geeignet, können das gewöhnliche Insulin sowie das Langzeitinsulin mit einer Spritze gemeinsam injiziert werden. Häufig können auf diese Weise bis zu 2 Injektionen pro Tag eingespart werden. U-100 und U-40 Insulinspritzen besitzen zudem meist eine integrierte Kanüle, mit dieser kann das Insulin direkt aufgezogen und injiziert werden.

Tuberkulinspritzen

Für sehr geringe Flüssigkeitsmengen, wie beispielsweise bei der TBC-Testung, können spezielle Tuberkulinspritzen verwendet werden. Die Skala der Einmalspritzen zeigen Werte in 0,01 ml Schritten und ermöglichen so auch bei minimalen Mengen eine besonders präzise Dosierung.


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